Soziale Nachhaltigkeit im Bildungssektor: Mehr Flexibilität für Studierende
Studieren ist für viele junge Menschen mit besonderen Herausforderungen verbunden – vor allem, wenn Flexibilität und Chancengleichheit fehlen. Wie digitale Lösungen dazu beitragen können, soziale Nachhaltigkeit im Studium zu stärken, zeigt ein Blick auf aktuelle Entwicklungen.

Studieren unter erschwerten Bedingungen
Nachhaltigkeit im Allgemeinen wird oft auf ökologische Aspekte reduziert – dabei ist soziale Nachhaltigkeit mindestens genauso wichtig. Sie bedeutet, Barrieren abzubauen und faire Chancen für alle zu schaffen. Besonders im Studium stoßen viele junge Menschen an ihre Grenzen, wenn sie ihren Lebensunterhalt sichern müssen und dafür nebenbei arbeiten. Ein Vollzeitstudium lässt sich dann oft nur schwer mit einem Nebenjob vereinbaren – erst recht, wenn noch lange Anfahrtswege zur Hochschule hinzukommen.
Die Zahlen sprechen für sich: Nur etwa 60 % der Studierenden wohnen direkt am Hochschulort. Rund 29 % pendeln bis zu 50 Kilometer, jeder Zwölfte sogar noch weiter. Das bedeutet: Viel Zeit und Energie gehen allein für das Pendeln drauf – Zeit, die für Lernen, Arbeiten oder Erholung fehlt. Das Studium wird so schnell zur Belastungsprobe und echte Chancengleichheit bleibt auf der Strecke.
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Hinzu kommt, dass die meisten Hochschulen nach wie vor stark auf Präsenzlehre setzen. Einer Befragung aus 2023/24 zur Digitalisierung an deutschen Hochschulen zufolge gaben rund 22 % der Studierenden an, Vorlesungen in Form von Blended Learning zu besuchen. Hybride Vorlesungen nutzten etwa 15 % der Befragten. Beide Lehrformate liegen damit deutlich hinter der klassischen Präsenzlehre, die mit knapp 75 % weiterhin die vorherrschende Lehrform an deutschen Hochschulen ist. Diese Statistik unterstreicht: Trotz aller Fortschritte in der Digitalisierung bleibt das Studium für die Mehrheit der Studierenden an feste Zeiten und Orte gebunden – mit all den Nachteilen, die das für Flexibilität und Chancengleichheit mit sich bringt.
Flexibilität als Schlüssel zur Chancengleichheit
Hier kann die Digitalisierung im Bildungssektor einen entscheidenden Unterschied machen. Ein digitalisiertes Curriculum mit flexiblen Lern- und Prüfungsformaten ermöglicht es Studierenden, ihren Alltag individueller zu gestalten. Sie können Lernphasen besser in ihren Tagesablauf integrieren, Wegezeiten reduzieren und Studium sowie Beruf besser miteinander verbinden. Besonders für Pendlerinnen und Pendler, Studierende mit Familienverantwortung oder jene, die auf einen Nebenjob angewiesen sind, entstehen dadurch echte neue Möglichkeiten.
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Flexible digitale Lernangebote bedeuten nicht nur mehr Freiheit, sondern auch eine effizientere Nutzung der eigenen Ressourcen. Wer orts- und zeitunabhängig lernen kann, spart nicht nur Energie, sondern reduziert auch Stress und Überforderung. Das fördert nicht nur den Studienerfolg, sondern auch das Wohlbefinden der Studierenden.
Beispiele für flexible digitale Formate
- Asynchrone Vorlesungen: Studierende können Vorlesungen als Video oder Podcast zeitunabhängig konsumieren.
- Online-Prüfungen: Prüfungen können von zu Hause aus absolviert werden, oft mit flexiblen Zeitfenstern.
- Virtuelle Lerngruppen: Digitale Plattformen ermöglichen es, sich online zu Lerngruppen zusammenzuschließen.
- Blended Learning: Kombination aus Präsenz- und Onlinephasen, die Studierenden mehr Gestaltungsfreiheit gibt.
Soziale Nachhaltigkeit braucht digitale Flexibilität
Soziale Nachhaltigkeit im Bildungssektor bedeutet, allen Studierenden faire Chancen zu bieten – unabhängig von Wohnort, finanziellen Möglichkeiten oder familiären Verpflichtungen. Digitale und flexible Curricula sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Sie machen das Studium zugänglicher, individueller und letztlich auch nachhaltiger – für jeden einzelnen und für die Gesellschaft als Ganzes.
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